Gesundes Korn ist unser Rohstoff. Gute Mischungen sind unser Rezept.

Seit über 100 Jahren sind wir dem deutschen Back- und Konditorhandwerk, Apotheken und Reformhäusern ein zuverlässiger Partner und Zulieferer. Unsere Gründungsväter, die Gebrüder Patermann, legten mit ihrem erfolgreichen Malzextraktionsverfahren und dem weltweiten Vertrieb des Markenproduktes BIOMALZ den Grundstein für unser mittelständisches Familienunternehmen. Nach wie vor produzieren wir an dem heute denkmalgeschützten Standort der BIOMALZ-Fabrik in Teltow. Von hier aus beliefern wir Sie mit hochwertigen Malzprodukten, Backmitteln, Backmischungen, Konditoreiprodukten und Softeis.

Mehr zu unserer Geschichte erfahren Sie hier:

Die Brüder Georg (Landwirt), Eduard (Apotheker) und Myro (Kaufmann) entwickeln ein Malzextrakt, das sie in flüssiger und fließbarer Form auf den Markt bringen. Sie geben ihm den Namen Biomalz und lassen es am 01.04.1907 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin als Warenzeichen eintragen. Schnell gelingt es ihnen Biomalz in Dosen, pasteurisiert, ohne Zusatz von Konservierungsstoffen und unter Anreicherung von Nährsalzen im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“ zu bringen. Biomalz wird Markenprodukt nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland.

Entscheidend für den Erfolg der Marke Biomalz ist insbesondere eine wirksame Reklame. Hierfür verpflichten die Brüder ein weiteres Familienmitglied: ihren Schwager Ulrich Patz. Er hat als Schriftsteller ein gutes Gespür für das Setzen von Worten, die richtige Kommunikation mit den Kunden und Verdingung von künstlerisch begabten Gebrauchsgraphikern.

Als 1909 nach amerikanischem Vorbild erstmals in Berlin (Ausstellungshallen am Berliner Zoo) das 6-Tage-Rennen mit großem Rummel ausgetragen wird, sichern sich die jungen Biomalz-Unternehmer einen Stand, von dem sie die Radrennfahrer in ihren Pausen mit Biomalz versorgen. Diese PR-Aktion, bei der sie zur Standdekoration große Biomalz-Transportkisten stapelten, verhelfen Ihnen zum unternehmerischen Durchbruch: in kürzester Zeit erhöhen sie ihren Bekanntheitsgrad und steigern ihre Umsätze.

Als 1910 die Nachfrage nach Biomalz-Produkten explosionsartig gestiegen sind, wird klar, dass die Produktionskapazitäten in der ursprünglichen Fabrikationsstätte in Berlin-Steglitz nicht mehr ausreichen.

Vor den Toren Berlins finden die Brüder in Teltows Iserstraße einen idealen Standort zur Errichtung einer Malzfabrik auf der „grünen Wiese“. Durch einen direkten Anschluss an die Teltower Industriebahn und den gerade im Jahr 1906 fertiggestellten Teltowkanal verfügt das Grundstück über ideale Voraussetzungen für die Belieferung von Rohstoffen und die Versendung von Fertigwaren.

Im Verwaltungsbericht der Stadt Teltow (für die Jahre 1914 – 1928) wird die 1911 fertig gestellte BIOMALZ-Fabrik als Musterbetrieb gelobt, der sowohl in funktionaler, hygienischer und ästhetischer Hinsicht seine Anerkennung verdient:

„Mit Stolz können wir Teltower wohl behaupten, dass das beliebteste und am weitesten verbreitete Kräftigungsmittel in unserer Stadt und zum größten Teil mit Hilfe von Teltower Einwohnern hergestellt wird. Die Fabrikanlage mit ihren Einrichtungen stellt das Modernste auf dem Gebiet der Malzextraktfabrikation dar. […] Auch die sozialen Einrichtungen der Biomalzfabrik sind mustergültig. Ein parkähnlicher Garten dient den Angestellten während der Mittagspause als Erholungsaufenthalt. Eine vorzüglich geleitete Küche liefert ihnen ein kräftiges Mittagsmahl. Ein vorbildlich eingerichtetes Wasch- und Badehaus mit Badewanen und Brausebädern steht der Belegschaft für Verfügung.“

Ab dem Jahr 1912 findet BIOMALZ durch Lizenzvergaben seinen Weg ins Ausland, der weltweite Vertrieb beginnt. Die Biomalz-Fabrik entwickelt sich zu einer der größten Malzextrakt-Fabrikationsstätten der Welt.

Unter dem Markennamen Hellegold plus entwickeln die Gebrüder Patermann ein diastatisches Malz, mit dem sie ab 1926 insbesondere Bäckereien beliefern. Neben hoher geschmacklicher Qualität verleiht es den Backwaren einen eine schöne Farbe und eine knusprige Kruste.

Darüber hinaus werden Puddingpulver, Marmelade, Brotaufstriche, Bonbonerzeugnisse und Kindernährmittel in das Sortiment aufgenommen.
Nach dem zweiten Weltkrieg wird die Patermann-Familie enteignet und flieht vor den sowjetischen Besatzern nach Westdeutschland. Ab 1948 wird die BIOMALZ-Fabrik unter Treuhand gestellt und ab 1953 in DDR-Volks-Eigentum überführt. Unter dem Namen VEB (volkseigener Betrieb) "Walter Schütz" entwickelt sie sich zum bedeutendsten Fachbetrieb für Malzextrakte, Backmittel und Eisprodukte der DDR. Auch heute wieder ins Sortiment aufgenommene Produkte wie Moskauer Softeis, Viatlon und Mekorna wurden zu jener Zeit entwickelt und vertrieben.

Mit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurde im Jahre 1991 die Rückgabe an die Alteigentümer möglich. Die Patermann-Erben kehren nach Teltow zurück.

Am 08.03.1994 attestiert das brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege der Biomalz-Fabrik „Modernität in traditionellem Gewande“ und stellt die Fabrikanlage unter Denkmalsschutz. In seinem Bescheid heißt es:

„Dem baulichen Ensemble der heutigen Biomalz GmbH kommt neben der vorhandenen baukünstlerischen Qualität in hohem Maße ortsgeschichtliche Bedeutung zu. […] Die Anlage ist ein prägender Teil des Industriestandortes Teltow.

Seit 2006 wird der alte Fabrikstandort grundlegend neu strukturiert. Nach und nach werden die Bestandsgebäude saniert und mit einer modernen Medienversorgung des 21. Jahrhunderts ausgestattet. Gewerbe- und Kulturtreibende, kleine und mittelständische Handwerksbetriebe beziehen die historischen Produktionsgebäude. Funktionale Erweiterungsbauten, die eine gelungene Brücke zwischen historischer und moderner Architektur schaffen, entstehen. In diesem Zusammenhang wird in den Jahren 2015 / 2016 auch eine neue, moderne Produktionshalle für die Teltomalz GmbH entstehen, die mit modernsten Produktions- und Verpackungsmaschinen ausgestattet sein wird.